Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Rot-grüne Landesregierung in NRW soll Urantransporten eine klare Absage erteilen

(Bonn, Gronau, Pierelatte/F, 31.07.2012) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisiert heftig, dass am Montag zum Abend ein Sonderzug mit radioaktivem Uranmüll die Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) verlassen hat. Die Düsseldorfer Landesregierung soll derartige Transporte unterbinden.

Nachdem der Zug am Mittag wegen Protestaktionen im Kreis Steinfurt zunächst für ca. 5 Stunden wieder auf das Gelände der Urananreicherungsanlage fahren musste (das er kaum verlassen hatte), ist er gegen 17.00 Uhr auf eine unplanmäßige Route ausgewichen. Der Zug fuhr zunächst in den Bahnhof von Gronau, wurde dort umrangiert, und fuhr dann über Gronau-Epe,  Ahaus und Coesfeld weiter Richtung Süden. Nach Angaben des BBU ist davon auszugehen, dass auch bei diesem Routenwechsel alle Hilfs- und Rettungskräfte entlang der Transportwege nicht vorabinformiert waren. THW, Feuerwehr oder Rotes Kreuz wären im Ernstfall bei einem Transportunfall mit Uranhexafluorid-Freisetzungen machtlos. Sie könnten bei einem Nuklearunfall weder sofort weiträumig evakuieren noch ausreichende Betten in Krankenhäusern für verstrahlte Menschen zur Verfügung stellen. Auf diese und weitere Mißstände bei Atomtransporten wurde mit den Protesten hingewiesen. Maßgeblich beteiligt an den Aktionen war dabei auch die Umweltschutzorganisation Robin Wood, die Mitglied im BBU ist.

Der Uranmülltransport hat Frankreich als Ziel. Dort soll der Uranmüll verarbeitet und in anderer Form (Uranoxid) irgendwann wieder nach Gronau transportiert werden. Dabei durchqueren die strahlenden Züge beim Hin- und Rückweg Großstädte wie Düsseldorf und Köln, und fahren dicht vorbei an Schulen und Krankenhäusern. Letztlich sollen 60.000 Tonnen Uranmüll in Gronau in einer Halle eingelagert werden, die derzeit neben der Urananreicherungsanlage gebaut wird.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage, damit nicht weiterer Uranmüll produziert werden kann, für den es weltweit kein sicheres Lager gibt. Zudem fordert der BBU von der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf eine klare Absage der gefährlichen Uranmülltransporte zwischen Gronau und Frankreich. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird es weiterhin Aktionen gegen die Urananreicherungsanlage in Gronau und gegen die Urantransporte geben. Robin Wood sammelt bundesweit Unterschriften gegen den Weiterbetrieb der Gronauer Urananreicherungsanlage, www.robinwood.de. Und am Sonntag (5. August) treffen sich traditionell, wie an jedem ersten Sonntag im Monat, um 14.00 Uhr Mitglieder verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen vor der Anlage an der Röntgenstraße 4.

Weitere Informationen über die Gefahren der Atomindustrie u. a. unter www.aku-gronau.de, www.bbu-online.de, und unter www.urantransport.de.

Umwelt- und sozialpolitisches Engagement unterstützen!
Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.